Miesbacher Alpenfleckvieh
Schon im 16. Jahrhundert wurden Viehmärkte in Miesbach erwähnt. Im Jahr 1704 berichtet Michael Wening von sehr großen Roß- und Viehmärkten, welche des Jahrs hindurch öfters gehalten und sowohl von München als anderen umliegenden Orten in großer Anzahl besucht werden.
Begründer der Miesbacher Fleckviehzucht ist Max Obermayer (1821-1898) aus Gmund am Tegernsee, der zusammen mit seinem späteren Schwiegervater Johann Baptist Fischbacher (1797-1838) vom 25. August bis 8. Oktober 1837 die ersten original Simmentaler Rinder im Berner Oberland angekauft und zu Fuß über 400 km in den Bezirk Miesbach getrieben hat. Noch 90mal reiste May Obermayer in den folgenden Jahrzehnten in die Schweiz und brachte tausende Zuchtrinder in das Miesbacher Gebiet. Es wurden Stammzuchtgebiete für das Simmentaler Fleckvieh in den Bezirksämtern Miesbach und Tegernsee, Tölz und Aibling gegründet.
Von Miesbach aus verbreitete sich die neue Rasse im ganzen Land. Binnen weniger Jahre war das Miesbacher Fleckvieh so berühmt, dass Transporte an die Gutshöfe Fürst Otto’s von Bismarck und an den russischen Zarenhof erfolgten.
Am 6. März 1892 wurde der Zuchtverband für oberbayerisches Alpenfleckvieh Miesbach e.V. gegründet.
Die Viehzuchtgenossenschaft Miesbach errichtete 1910 die erste Oberlandhalle. Um der starken Marktentwicklung gerecht zu werden, erfolgte 1970 der Bau einer neuen Versteigerungshalle.
Der älteste Zuchtverband in Bayern entwickelte sich in den über 100 Jahren seines Bestehens höchst erfolgreich. Heute gehören zum Zuchtverband acht Viehzuchtgenossenschaften: Aibling, Miesbach, München, Rosenheim, Tegernsee, Tölz, Wasserburg und Wolfratshausen mit 1800 Mitgliedsbetrieben und 40.000 Herdbuchkühen.
Jedes Jahr werden in der Oberlandhalle 14 Großviehmärkte und 52 Kälbermärkte durchgeführt.
Im Oktober 2014 fand erstmals in Bayern die 7. Deutsche Fleckvieh-Schau in der neu eröffneten Oberlandhalle im Ortsteil Straß statt.